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Englische Carols in Aloysius: Jeder kann mitmachen

3. Dezember, 2019

Tobias Leschke lädt alle Singbegeisterten ein, nach den Feiertagen in seinem großen weihnachtlichen Projektchor mitzusingen

Kantor Tobias Leschke freut sich auf viele Sängerinnen und Sänger.                                              <b>Ralf Tiemann</b>

KANTOR TOBIAS LESCHKE FREUT SICH AUF VIELE SÄNGERINNEN UND SÄNGER. RALF TIEMANN

Ralf Tiemann

Iserlohn Vor Weihnachten erstickt man fast in Weihnachtskonzerten. Nach Weihnachten kehrt Ruhe ein – obwohl dann ja die eigentliche Weihnachtszeit erst beginnt und sich dann bis weit über Drei Könige hinaus in den Januar erstreckt. Klar, der Alltag draußen in der Welt hat inzwischen andere Regeln, aber wer die Kirchen besucht, der weiß: Krippe und Baum gibt‘s erst Heiligabend und bleiben dann bis Mitte Januar stehen.

Und eigentlich ist das ja auch ganz schön. Denn nach dem ganzen Trubel der Vorweihnachtszeit kehrt schlagartige Ruhe ein, es sind Ferien und man hat erst dann Zeit und Muße, sich wirklich auf Weihnachten, auf Besinnlichkeit und auch auf die schöne Musik, die dieses Fest bietet, einzulassen.

Das sagt jedenfalls Tobias Leschke, Kantor an St. Aloysius, der Anfang Januar erneut zu einem Chorprojekt einlädt, um am Samstag, 19. Januar, englische Carols in der Aloysius-Kirche zu singen. Schon vor einem Jahr hatte er ein solches stimmungsvolles Konzert bei Kerzenschein mit dem Jungen Chor des Pastoralverbundes gegeben. Nun soll es aber noch größer und festlicher werden, weswegen er jeden, der Spaß an den englischen traditionellen Weihnachtsliedern hat, zum Chorprojekt einlädt.

Die Hürden sind nicht hoch. Angesetzt sind vier Probenabende ab dem 7. Januar immer Dienstag und Freitag. Und die Literatur ist alles andere als schwer. Jeder, der gerne singt, darf sich in den Chor einreihen. Rund 50 Anmeldungen hat Tobias Leschke schon – es wird bestimmt eine tolle und klangvolle Sache, bei der es Spaß macht, mitzusingen. Anmeldungen für die „Ceremony of Nine Lessons and Carols“ sind per E-Mail an leschke@ pviserlohn.de möglich.

Etwas höher hängen die Früchte dann bei dem nächsten Projekt, das Tobias Leschke plant. Am 8. November des kommenden Jahres möchte er anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes das Requiem von Mozart mit Chor und Orchester in der Aloysius-Kirche aufführen.

Geplant ist dieses Projekt mit dem Kammerchor, was auch bedeutet, dass sich die Sängerinnen und Sänger eigenständig mit einer Begleit-CD zu Hause vorbereiten.

Proben für Mozart-Requiem starten im Februar

Über die Unterstützung von erfahrenen Sängerinnen und Sängern, die sich das zutrauen und unter Umständen das Requiem schon kennen, würde sich der Kantor sehr freuen.

Am Freitag, 7. Februar, starten die Proben. Bis November sind neun Abendproben und drei Probentage samstags plus Generalprobe am 7. November angesetzt.

Als nächstes steht aber dieses Weihnachtsfest auf dem Programm, und das startet am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, um 17 Uhr mit der Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Camille Saint-Saëns in der Aloysius-Kirche mit den Chören des Pastoralverbundes, Gesangssolisten und dem Ensemble Ghiribizzo. Die Leitung dieses Konzertes hat Tobias Leschke.


Junge Blechbläser trotzen der Überakustik

6. November, 2019

Das Märkische Kreisjugendorchester liefert ein starkes Konzert in der klanglich schwierigen Aloysius-Kirche ab

Viel Blech und Schlagwerk: Am Sonntag spielten 60 junge Musiker in Aloysius groß auf.                                               <b>Michael May</b>

VIEL BLECH UND SCHLAGWERK: AM SONNTAG SPIELTEN 60 JUNGE MUSIKER IN ALOYSIUS GROSS AUF. MICHAEL MAY

Hubert Schmalor

Iserlohn Da ist in der Aloysius-Kirche am Samstagabend in der Tat ein mächtiger Klangapparat aufgetreten. Das Märkische Kreisjugendorchester präsentierte die Ergebnisse einer vorgehenden Probenphase im Musikbildungszentrum Bad Fredeburg. Ob Martin Theile als Dirigent dieses mit 55 Blasmusikern und fünf Perkussionisten ausgestatteten Orchesters von Jugendlichen und jungen Erwachsenen jedoch wusste, auf welch dünnes Eis er sich hinsichtlich der kolossalen Überakustik dieses Kirchenschiffs mit einem solchen Klangkörper begibt?

Schlagwerk ließ den Kirchenraum erbeben

Viele regionalen Musiker haben mit dieser überbordenden Akustik der Aloysius-Kirche bereits Bekanntschaft gemacht und begegnen ihr mit großem Respekt. Und so brauchte es für die Zuhörer schon eine gewisse Eingewöhnungszeit, um sich zumindest bei Fortissimo Passagen auf das ansonsten sehr anspruchsvolle und musikalisch einwandfrei dargebotene Konzertprogramm einzulassen. Allein der gleichzeitige Einsatz von Kesselpauken, großer Konzerttrommel, Röhrenglocken, Mallets und Drumset mit ihrer abenteuerlichen Klangfülle ließen den Kirchraum regelrecht erbeben. Bei leisen, eher homophonen Satzstrukturen und bei der Bevorzugung obertonarmer Instrumente wie Oboen, Querflöten oder Klarinetten kamen die Strukturen der Werke für sinfonisches Blasorchester wesentlich besser zur Geltung und offenbarten, welch tolle musikalische Qualität hier herangewachsen ist.

Interessanterweise setzte sich die schön gezeichnete Baritonstimme von Florian Conze, auch vor dem Hintergrund der Orchesterbegleitung und ohne Mikrofon, in dieser aufgewühlten Akustik hervorragend durch. Gerade die Interpretation von „Oh du mein holder Abendstern“ aus dem Tannhäuser gelang sowohl dem Solisten als auch dem Orchester, gerade im Sinne Richard Wagners als „Todesahnung“, äußerst treffend. Aber auch das Mitwirken der Kirchenorgel (Tobias Leschke) funktionierte, sogar auf große Entfernung, akustisch und musikalisch einwandfrei und verlieh einigen Beiträgen zusätzlich strahlenden Glanz.

Das Vorbereitungsteam hinter den Kulissen, das sich auch für die Organisation dieses Großprojekts Kreisjugendorchester verantwortlich zeigt, hatte sich zum Leitthema des Konzerts „Et in terra pax“ sehr viele Gedanken gemacht und rezitierte zwischen den Musikstücken verbindende Texte aber auch Schilderungen von Ereignissen, die aktuell den Weltfrieden und das gesellschaftliche Zusammenleben bedrohen.

„Et in terra pax“ von Jan van der Roost ging unter die Haut

Gerade im Kontext mit dem zentralen Werk des Abends „Et in terra pax“ von Jan van der Roost, beeindruckte dies die zahlreichen Zuschauer besonders und ging direkt unter die Haut. Kompliment für die Auswahl dieser Musik-Text-Konstellation – und den Mut, derzeitige Problematiken wie zum Beispiel Rechtsextremismus und die Flüchtlingssituation im Mittelmeer so direkt anzusprechen.

Fazit: ein musikalisch, konzeptionell und intentional sehr gelungenes Konzert, unter günstigeren akustischen Bedingungen wäre es hervorragend geworden.


Worship gospeln- Gospel worshippen

18. September, 2019
 
Der Gospelworkshop startete am vergangenen Samstag in der Gemeinde St. Peter und Paul.

HEMER.  Gelungener Auftakt der besonderen Veranstaltungsreihe mit der Dozentin Njeri Weth in Haus Hemer.

Mit großem Erfolg ist am Samstag die „Week of praise“ im Dekanat Märkisches Sauerland gestartet. Die Auftaktveranstaltung fand in Form eines Gospelworkshops unter dem Motto „Worship gospeln – Gospel worshippen“ in Haus Hemer statt. 50 Teilnehmer im Alter von 20 bis 70 Jahren nahmen an dem Ganztagesprojekt mit Dozentin Njeri Weth teil.

Die deutsch-kenianische Gesangspädagogin, die über 20 Jahre Bühnenerfahrung als Opernsängerin vorweisen kann und als Dozentin an der Popakademie Witten tätig ist, führte die sangesfreudigen Teilnehmer in das Thema ein. Die Dozentin sang mit den Teilnehmern, klärte aber auch Fragen wie „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Worship- und Gospelmusik?“ oder „Wo liegen die Gemeinsamkeiten?“ geklärt. Bei den praktischen Gesangsübungen coachte die Referentin aus Spangenberg bei Kassel, die bundesweit tätig ist, ihre Schützlinge im Bereich Gesang und Stimmbildung. Wer Njeri Weth kennt, weiß, wie lebendig sie ist.

Die Workshop-Teilnehmer von der Musik begeistert

Deshalb gelang es ihr bestens, die Workshop-Teilnehmer, von denen viele bereits über Vorbildung verfügten und diese noch weiter vertiefen wollten, für die Musik zu begeistern. Sie vermittelte den Spaß an der Musik. Dabei legte sie keinen Wert auf die Noten, sondern machte die Musik anhand der Liedtexte spürbar. Dies bedeutete für die Teilnehmer, dass der Gesang auch mit jeder Menge Bewegung einherging. Unterstützt wurde Weth beim Workshop durch Pianist Damian Ostwald.

Nach dem Ankommen und Stehcafé ging es direkt in die Phase des Kennenlernens und der Stimmbildung. Danach hieß es „Heart of Worship – Soul of Gospel“. Im weiteren Verlauf des Workshops erfolgten ein Repertoirestudium in Worship und Gospel. Das „fertige Endprodukt“ des Workshops wurde zum Abschluss bei einem Wortgottesdienst am St. Vitus-Denkmal präsentiert. Dort konnte die Gruppe mit stimmlichem Können überzeugen. Für alle Seiten ein Gewinn, die Wortgottesdienstbesucher mitsamt Pfarrer Dietmar Schulte freuten sich über die musikalische Gestaltung, und die Teilnehmer des Workshops hatten eine Menge gelernt, was der eine oder andere in seinem jeweiligen Chor weiter anwenden kann.

Viele Veranstaltungenzum Mitmachen

Die Lobpreis-Aktionswoche geht noch bis kommenden Sonntag und es warten noch eine Vielzahl an interessanten Mitmach-Veranstaltungen in Hemer, Iserlohn, Balve und Menden, die zeigen sollen, dass Kirchenmusik keinesfalls verstaubt ist, sondern stattdessen modern, vielfältig attraktiv und erlebbar sein kann. Gaby Iserloh, Familien- und Jugendreferentin des Dekanats, war am Samstag selbst ganz begeistert mit von der Partie und weist explizit nochmal auf zwei besondere Veranstaltungen hin. Am Samstag von 10.30 bis 18 Uhr wird im Pfarrheim St. Marien Menden ein Cajonbau-Workshop mit Martin Berens angeboten. An gleicher Stelle zur gleichen Uhrzeit findet auch das Angebot „Neues Geistliches Lied – Da gibt’s doch was Neues!“ mit Christoph Spengler statt.


Schlussakkord mit vier Händen

8. September, 2019

FOTO: RALF TIEMANN

Zum Abschluss der Sommerklänge lassen Tobias Leschke und Klaus Stehling die Orgel brausen

Von Ralf Tiemann

Iserlohn. Mächtiger kann ein Schlussakkord wohl gar nicht aus- fallen. Vier Hände und vier Füße auf der großen Feith-Orgel in der Aloysius-Kirche – das ist schon ein gewaltiger Klang, der sich da entfaltet.

Tobias Leschke, Kantor an St. Aloysius, hatte zusammen mit dem renommierten Organisten Klaus Stehling zu diesem Konzert eingeladen. Stehling ist Lehrer am Dort- munder Mallinckrodt-Gymnasium, hat aber durch seine rege Konzerttätigkeit, die ihn unter anderem auch nach Hamburg, Berlin, Paris und in die Kathedrale von Palma de Mallorca geführt hat, und wegen seiner vie-len CD-Einspielungen, darunter sehr erfolgreiche Aufnahmen für Sa-xofon und Orgel, einen sehr hohen

Bekanntheitsgrad erworben. Mehrere zeitgenössische Komponisten haben ihm Werke gewidmet.

 

„Die Reihe ist auch über Iserlohn hinaus viel bekannter, als man glaubt.“
Tobias Leschke, Kantor an St.Aloysius
 
 

Am Dienstag trat er nun mit dem Iserlohner Kantor in die Pedale, wobei beide Musiker auch Solo-Werke beisteuerten – unter anderem ein Teil aus der sechsten Orgel-Sinfonie von Widor und eine Trio-Sonate von Tobias Leschke sowie Choralbearbeitungen von Pachelbel und Johann Gottfried Walther gespielt von

Klaus Stehling. Im Zentrum standen aber die Werke für vier Hände und vier Füße – ein Präludium mit Fuge von Händel, eine Sonata von Ramon Ferrenac, Variationen über „Nun ruhen alle Wälder“ von Christian Gott- lob Höpner und schließlich jene wuchtig sich auftürmenden Variationen über „Lobe den Herren“ des zeitgenössischen Komponisten Michael Burkhard, die den mächtigen Schlussakkord nicht nur für dieses Konzert, sondern für die ganze Reihe der diesjährigen Sommerklänge abgaben.

Vor allem die Kammerkonzerte waren seht gut besucht. Mit deren Verlauf war Tobias Leschke, der die Reihe erstmals in der Nachfolge von Christopher Brauckmann gestaltet hat, im Ganzen hoch zufrieden. Besonders die beiden kammermusikalischen Abende im Pankratius-Forum – ein Liederabend und ein Duo-Konzert für Gitarre und Flöte – seien sehr gut angenommen worden. Für die Orgelko zerte in der Kirche hätte er sich ein wenig mehr Publikum gewünscht, zumal beide Konzerte mit Mona Rozhdestvenskite und Klaus Stehling wirklich sehr gut besetzt gewe- sen seien und weit mehr als nur etwa 50 Zuhörer in der großen Kirche verdient gehabt hätten.

Ganz ähnlich plant Leschke nun auch die nächsten Sommerklänge: zwei kammermusikalische Abende und zwei Orgelkonzerte. Wobei sich bereits viele interessierte Künstler bei ihm gemeldet hätten: „Die Reihe ist auch über Iserlohn hinaus viel bekannter, als man glaubt.“