Daria Burlak sorgt an der Feith-Orgel der St.-Aloysius-Kirche für einen Auftakt der Iserlohner Sommerklänge nach Maß
von Ralf Tiemann
Iserlohn. Man wundert sich manch- mal, wie diese Lebensläufe der jun- gen Künstler von heute in nur 30 Jahre passen sollen. Daria Burlak beispielsweise wurde im fernen Wladiwostok geboren, hat mit fünf Jahren in Moskau ihren ersten Klavierunterricht bekommen und setzt sich nur 25 Jahre später derart souverän an die große Feith-Orgel der Aloysius-Kirche, als habe sich schon zig Jahre als Domorganistin auf dem Buckel.
Dabei hat sie bis vor zwei Jahren noch studiert – das allerdings nicht zu knapp. Ihr Lebenslauf listet Unmengen an Fächern und Meisterkursen auf, dazu eine noch größere Menge an Konzerten in allen möglichen Bereichen, Stilen, Erdteilen und großen Konzerthäusern – inklusive Amerika-Tournee. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Sanfte Klänge und sommerliches Orgel-Gezwitscher weiterlesen →
Christopher Brauckmann setzt mit drei Chören, Orchester und Solisten ein musikalisches Ausrufezeichen
Ralf Tiemann
Iserlohn. Das war mal ein Choreinsatz. Mit verhaltenen Streicherfiguren begann der Hymnus „Hör mein Bitten“, den Christopher Brauckmann der Aufführung des „Lobgesangs“ von Mendelssohn voran gestellt hatte – gefolgt von einem elegischen Sopran-Solo, bei dem noch zu befürchten war, dass sich die Musik im enormen Hall der riesigen Aloysius-Kirche verfängt.
Doch dann krachte der Chor hinein – eine echte Breitseite frontal von vorne, satt und mit ungeahntem Wums aus knapp 100 Kehlen, der das Publikum im fast ganz gefüllten Mittelschiff der Kirche vom ersten Moment an tief beeindruckte. Es kommt durchaus schon mal vor, dass große Chöre Probleme haben, sich gegen die Lautstärke eines ausgewachsenen Sinfonieorchesters durchzusetzen.
Die Aufführung von Mendelssohns „Lobgesang“ am Sonntag in St. Aloysius ist ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche
Ralf Tiemann
Iserlohn. Weit oben in der Aloysius-Kirche, gleich neben der Orgelempore, wo es zum Glockenturm hoch geht, hängen sie als Erinnerungen noch an der Wand: die Konzertplakate aus längst vergangenen Tagen. Helmut Pieper (heute Lehrer und freischaffender Dirigent, Komponist und Konzertorganist in Ense), Georg Gusia (heute Dekanatskantor in Bielefeld), Harald Gokus (heute Dekanatskantor in Rheda) und Dirk Homberg (heute Kantor in Essen) hießen die damals allesamt blutjungen Kirchenmusiker, die Ende 80er- und Anfang der 90er-Jahre noch über einen großen katholischen Kirchenchor an St. Aloysius verfügten – und den zum Teil auch für große Konzerte mit Orchester nutzten.
Das letzte Plakat, das einen Hinweis darauf gibt, stammt vom Februar 1991. Mozarts Krönungsmesse stand da auf dem Programm, Dirigent war Harald Gokus. Auch im Archiv der Gemeinde stammt der letzte Programmzettel eines großen Orchesterkonzertes von eben dieser Mozart-Aufführung. Es ist also ein gutes Vierteljahrhundert her, dass an St. Aloysius mit eigenem Chor ein derartiges Orchesterkonzert realisiert wurde.
Die Iserlohner Kantoren Ute und Hanns-Peter Springer und Christopher Brauckmann stellen ihr gemeinsames Jahresprogramm vor
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. Der Auftakt des kirchenmusikalischen Jahres war schon ziemlich turbulent. Direkt im Januar hatten Ute und Hanns-Peter Springer mit mehreren Chören der Evangelischen Kantorei in groß angelegter Kooperation mit dem Märkischen Jugend-Sinfonieorchester ihr Reformations-Konzert in gleich fünf Konzerten auf die Bühne gebracht. Und auch der katholische Dekanatskantor Christopher Brauckmann hatte in seinem Neujahrskonzert an St. Aloysius als virtuoser Pianist mit Mussorgskys “Bilder einer Ausstellung” in einem ganz besonderen Konzert geglänzt. Zeit, das gemeinsame Jahresprogramm der Öffentlichkeit vorzustellen, ist da bisher nicht geblieben.
Iserlohn. Christopher Brauckmann blickt auf die diesjährge Konzertreihe zurück und wagt einen Ausblick.
Die Iserlohner Sommerklänge sind vorbei. In der vergangenen Woche hat die beliebte Reihe von Kantor Christopher Brauckmann im Forum St. Pankratius einen fulminanten Abschluss erlebt. Mit Schaghajegh Nosrati war eine junge Pianistin zu Gast, die 2014 den zweiten Preis beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewonnen hatte und nun eine überaus gefragte Interpretin mit Konzertreisen bis nach New York ist. Bei ihrem Auftritt im gut besuchten Pankratius-Forum zeigte sie mit zwei großen Bach-Zyklen und hochvirtuosen Werken von Bartók und Liszt eindrucksvoll, zu was sie fähig ist – ein absoluter Glücksfall für das Iserlohner Publikum, eine solche Musikerin, die durchaus auf dem Weg ist, zu einem Star der Klassik-Szene zu werden, live zu erleben.
Dekanatskantor Christopher Brauckmann möchte den „Kinderchor im Pastoralverbund“ ausbauen
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. „Unterwegs in ein neues Land“ hieß das Kindermusical, das der „Kinderchor im Pastoralverbund“ vor den Sommerferien aufgeführt hat, und es war ein voller Erfolg – nicht nur weil alles prima geklappt hat und mehr als 100 Zuhörer in der Gertrudis-Kirche ganz hin und weg waren. Vielmehr war dieses Musical nach einem ersten Weihnachts-Singspiel im Rahmen eines Gottesdienstes das erste große Projekt für den erst vor einem Jahr ins Leben gerufenen Chor und ein somit ein echter Meilenstein. Nun heißt es, darauf aufbauen.
Was nicht so einfach ist, wie Christopher Brauckmann weiß. „Etwas anzufangen, ist nicht so schwer.
Weiter wachsen und stabile Füße bekommen, ist viel schwerer“, sagt der Kantor des Pastoralverbundes Iserlohn. Zumal nicht nur die beiden Sümmerner Kinderchöre, die er letztes Jahr gegründet hat, noch am Anfang stehen. Vielmehr sieht er diese beiden Chöre nur als erste Knoten zu einem größeren Geflecht aus Kinder- und Jugendchören, die er zukünftig unter dem derzeitigen Arbeitstitel „Kinderchor im Pastoralverbund“ etablieren möchte. Damit die Kirchenmusik zukunftsfähig bleibt weiterlesen →
Veranstaltungsreihe des Kirchenkreises war ein voller Erfolg. 130 Besucher besichtigten das umgestaltete Gotteshaus
Von Annabell Jatzke
Hemer. Die Veranstaltungsreihe „Kirchen klingen“ des evangelischen Kirchenkreises Iserlohn machte am Sonntagnachmittag in der Hemeraner Ebbergkirche Halt. Bevor die Ebbergkirche mit Klang erfüllt wurde, stand zunächst wie in der Reihe üblich eine kurze Kirchenführung auf dem Programm.
Ursula Stopsack von der Stadtkirchenarbeit erzählte den 130 Besuchern Wissenswertes rund um das 1818 erbaute Kirchengemäuer. Bei der Ebbergkirche, die eigentlich keinen eigenen Namen hat, handelt es sich um die Nachfolgekirche der Vituskirche.
Mit einer großzügigen Spende von Carl Heinrich Löbbecke wurde die Kirche an seinem Wunschstandort, hoch oben auf dem Ebberg erbaut. In der Zeit zwischen Abbruch der alten Vituskirche und Einweihung der neuen Kirche im Jahr 1820 fanden die evangelischen Christen seinerzeit Unterschlupf in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Ökumenisches Kantorenquartett ließ Ebbergkirche erklingen weiterlesen →
Bei den zweiten Sommerklängen durfte das Publikum auf der Orgelbühne hautnah dabei sein
Iserlohn. Rund 23 000 Kubikmeter umbauter Raum – und überall klingt er anders. Wie genau sich der Klang an den verschiedenen Orten innerhalb der Aloysius-Kirche verändert und unterscheidet, davon konnten sich die Besucher der zweiten „Sommerklänge“ dieses Jahres am Dienstagabend einen Eindruck verschaffen.
Denn bei diesem Konzert standen neben der Musik, der Orgel und dem Interpreten vor allem der imposante Raum der Kirche und seine verschiedenen Klangqualitäten im Mittelpunkt.
Musik aus verschiedenen Hörwinkeln wirken lassen
Es war das erste Mal seit der Einführung der neuen Konzertreihe vor zwei Jahren, dass sich Kantor Christopher Brauckmann beim inzwischen zehnten Sommerklänge-Konzert wieder an die Veith-Orgel setzte.
Um die Reihe aber auch mit diesem Konzert von anderen Orgelkonzerten in der Aloysius-Kirche abzusetzen, lud er das Publikum ausdrücklich dazu ein, ihre Sitzplätze nach jedem Stück neu zu wählen und die Musik so mal von ganz vorn oder ganz hinten, aus den Seitenschiffen oder dem Altarraum heraus und so immer wieder aus anderen Hörwinkeln auf sich wirken zu lassen. Auf Tuchfühlung mit dem Orgel-Cockpit weiterlesen →
Der Spanier Javier Huerta Gimeno am Violoncello und der Dortmunder Nils Bellmann am Flügel spielten im Forum St. Pankratius
Von Konrad Dickhaus.
Die „Sommerklänge“, die an jedem Dienstag im August im Forum St. Pankratius oder in der Aloysiuskirche stattfinden, begannen mit einem bemerkenswerten Konzert zweier Musikstudenten – dem Spanier Javier Huerta Gimeno am Violoncello und dem Dortmunder Nils Bellmann am Flügel.
Sie nahmen das Publikum mit auf eine Reise von Argentinien über Deutschland und Spanien nach Russland. Verbindendes Element war wohl die folkloristisch eingefärbte Tonsprache, wobei die Volksmusik der unterschiedlichen Regionen durch Entstehungszeit und Komponistenpersönlichkeit bedingt in den unterschiedlichsten Stilen daherkam.
So stand die eingangs erklingende Rhapsodie „Pampeana“ des Argentiniers Alberto Ginastera harmonisch im Zeichen moderner klassischer Musik des 20. Jahrhunderts, aber die beiden Musiker stellten auch lateinamerikanisch angehauchte rhythmische Prägnanz im Zusammenspiel in vielfältiger Weise vor.
Nils Bellmann, manchen Iserlohnern durch frühere Konzerte durchaus als Virtuose bekannt, setzte das Programm fort mit Carl Philipp Emanuel Bach und überraschte das Publikum mit seiner Interpretation der zwölf Variationen eines eigentlich wilden spanischen Tanzes, der Folia: „Sommerklänge“ führen nach Argentinien und Spanien weiterlesen →
Ferienchor-Projekt präsentierte im Forum St. Pankratius „Liederliches aus alten und neuen Tagen“ und erntete viel Applaus
Von Cornelia Merkel
Iserlohn. Mit Stehapplaus beglückwünschten die Zuhörer im gut gefüllten Forum St. Pankratius Dekanatskirchenmusiker Christopher Brauckmann und Kirchenmusikdirektor Hanns-Peter Springer zu der großartigen Leistung, mit rund 40 Frauen und Männern ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen, das für Kirchenmusiker und Kirchenchöre geradezu revolutionär ist.
Stimmliche Qualität mischte sich mit Komödie
Unter dem Arbeitstitel „Liederliches aus alten und neuen Tagen“ hatten sie mit ihrem ökumenischen Ferienchor-Projekt innerhalb einer Woche einen bunten Strauß an Melodien eines weltlichen Repertoires aus Madrigalen, Evergreens, Pop und Rock auf die Beine gestellt. Wenn Sangesschwestern den Pianisten umschwärmen weiterlesen →
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